Liebe finden - Beziehungen heilen
Verletzte Gefühle forever? So steigst du aus!
Verletzte Gefühle forever? So steigst du aus!

Verletzte Gefühle forever? So steigst du aus!

Verzweiflung.

Es hätte so schön werden sollen. Bea sitzt mit versteinerter Miene vor ihrem Teller liebevoll gekochter Spaghetti Bolognaise. Mit extra viel Knoblauch, so wie Adrian sie am liebsten mag.

Lust darauf hat sie keine mehr, und auch nicht auf den vor den Schnecken erfolgreich verteidigten grünen Salat mit Kirschtomaten und Ziegenkäse.

Ein Satz von Adrian hatte den Abend ruiniert.

„Das war echt dämlich von dir!“ hatte er eben zu ihr gesagt, während seine Gesichtsfarbe dunkler wurde und seine Augen einen bösen Giftpfeil abschossen. So etwas Gemeines – von ihrem eigenen Mann. Dann schnappte er seinen Teller – wobei tomatenrote Soße auf blaue Jeans tropfte –, stand auf und stampfte theatralisch laut zu seinem Sessel im Wohnzimmer.

Tür zu und Sportschau an. Gespräch Ende. Und gemeinsames Essen auch, und schöner gemeinsamer Abend sowieso.

Bea schwankt zwischen Losheulen und rasender Wut. Wie kann er so fies sein, sie verantwortlich machen für das Missverständnis mit der Autowerkstatt? War doch keine Absicht.

In Gedanken steht sie schon im Wohnzimmer, versperrt Adrian die Sicht auf den Fernseher und macht ihm eine deutliche Ansage. Der Mensch soll ja schließlich Grenzen setzen!

„Hör auf, dich wie ein Arschloch zu benehmen! Ich lass mir das von dir nicht mehr gefallen! Sag mir Bescheid, wenn du wieder normal bist, und ab sofort kannste dir dein Essen selber kochen!“

Huch! Hat sie das jetzt wirklich gedacht? Sie will doch keinen Streit. Aber was jetzt?

Nicht ins Wohnzimmer stürmen, sondern lieber die Wut runterschlucken und spirituell korrekt schnell versuchen ihm zu vergeben? Ihm als Nachtisch ein Stück Himbeerkuchen bringen und sagen, es täte ihr leid? In der Hoffnung, dass er dann wieder bessere Laune bekommt?

Ihre Freundin Hanna anrufen und sich bei ihr ausheulen und etwas Zuwendung abholen?

Welche dieser drei Möglichkeiten würdest du an Beas Stelle wählen?

Vielleicht denkst du jetzt, dass einer dieser drei Wege besser ist als der andere. Du hast einen guten Grund, warum du dich für einen von ihnen entscheiden würdest.

Aber…. wärst du je darauf gekommen, dass diese drei Wege alles eines gemeinsam haben, was sie von vornherein zum Scheitern verurteilt? Und es einen vierten gibt, und nur dieser vierte kann Bea wirklich helfen?

Egal ob Bea ins Wohnzimmer stürmt, versucht, Adrian mit Nachtisch zu besänftigen oder sich bei ihrer Freundin ausheult:

Das alles ist reaktives Verhalten! Entscheidungen aus verletzten Gefühlen heraus, in dem verzweifelten Versuch, etwas im Außen zu bewirken, das die schmerzhaften Gefühle wieder besser macht.

Sicher hast du in deinem Leben selbst schon einmal eine dieser drei Strategien angewendet. Und ich streite nicht ab, dass sie kurzfristig Erleichterung bringen. Es tut gut, jemandem die Meinung zu sagen, der einen verletzt hat. Für den Moment. Und dann? Hat es zu echter Verbindung geführt?

Es erleichtert, wenn der andere wieder gut mit einem ist, auch wenn man es mit Selbstaufgabe erkauft hat.

Und ein lieber Mensch, der präsent ist und einem zuhört, ist immer Balsam für die Seele. Aber Beas Gefühle tief drinnen gehen nicht weg, wenn sie Adrian mit Kuchen besticht, und auch nicht, wenn ihre Freundin ihr zustimmt, was für ein unsensibler Idiot er ist.

Der Graben zwischen Bea und Adrian wird unweigerlich größer.

Gibt es einen Weg, dass Bea sich wirklich wieder gut und geliebt fühlen kann?

Ja, den gibt es, und der Witz ist: Sie braucht noch nicht einmal Adrian dafür!

Wenn du dich das nächste Mal wütend oder verletzt fühlst, probiere das hier aus (funktioniert wirklich!): Lass den anderen den anderen sein. Egal, was er getan hat. Denke nicht mehr darüber nach, sondern konzentriere dich nur auf eines:

Gib dir selber Liebe!

Und das geht so:

Schritt 1: Akzeptiere, was ist.

Fühle, was du fühlst, und beobachte deine Gedanken – ohne in sie einzusteigen. Ok, es fühlt sich gerade unangenehm an. Macht nichts. Das geht vorbei.

Was passiert in deinem Körper? Lasse es zu und fühle, was auch immer da ist. Den Druck oder das Brennen im Magen. Die Anspannung im ganzen Körper. Wie sich deine Kiefer gegeneinander pressen.

Beobachte deine Gedanken. Die Vorstellung, dem anderen so richtig zu sagen, was du von ihm hältst. Ihm Vorwürfe zu machen. Ihn zu verlassen, damit er sein Verhalten so richtig bereut. Deinen Freundinnen zu erzählen, wie schlimm er sich wieder verhalten hat.

Denke diese Gedanken nicht weiter und tue nicht, was sie dir sagen!

Beobachte nur das Rasen in deinem Kopf und bleibe mit deiner Aufmerksamkeit so gut du kannst bei dem, was du in deinem Körper fühlst – denn das holt dich aus dem Denken.

Sei einfach da. So wie du bei einer guten Freundin da bist und ihr zuhörst, wenn sie dich braucht.

Schritt 2: Du bist größer!

Die gute Nachricht ist: Du bist nicht diese schlimmen Gefühle und du bist nicht diese rasenden Gedanken, sondern du bist das, was diese Show wahrnimmt! Je mehr du es übst, desto leichter gelingt es dir, dich als den Beobachtenden zu erfahren. Diese Gedanken und Gefühle mögen gerade durch dein System toben, mehr auch nicht. Du bist das System, durch das sie toben. Und das ist ok. Alles nicht schlimm.

Denn du bist größer. Du bist viel mehr! Du bist unendliches Bewusstsein mit unendlichen Möglichkeiten.

Atme und lenke deine Aufmerksamkeit auf den weiten, grenzenlosen Geist, der du bist.

Du bist die Präsenz und Liebe, die dieses tobende Etwas in dir wieder zur Ruhe bringt.

Super!

Du selbst bist das, was du suchst.

Jetzt weiter zum Kernpunkt der Übung:

3. Verbinde dich mit der Liebe in dir

Liebe ist nicht etwas, was von außen zu dir kommt, sondern aus deinem Inneren.

Überprüfe das mal: Als du dich das letzte Mal geliebt und glücklich gefühlt hast, wo war dieses Gefühl?

In dir oder irgendwo draußen?

Na klar: In dir! 🙂

Liebe wohnt in dir. Sie kann versteckt sein, aber niemals kaputtgehen, denn sie macht deine Essenz als menschliches Wesen aus. Ob du sie fühlst oder nicht, hängt mit dem zusammen, was du gerade denkst und glaubst. Weniger davon, wie sich andere Menschen verhalten.

Du kannst lernen, in die Liebe in dir einzutauchen, wenn du Liebe brauchst. Das ist ungewohnt und braucht am Anfang Übung, lässt sich aber lernen. So wie alles, was du neu anfängst und das etwas Zeit braucht.

Stell dir vor, du gehst in dein Herz. Es hilft, wenn du eine Hand auf dein Herz legst. Stell dir in deinem Herzen rote oder rosafarbende Liebesenergie vor. Diese Energie dehnt sich jetzt aus, sie wird immer größer, und sie hüllt dich ein, durchdringt dich. Du bist eins mit der Liebe.

Bleibe bei dieser Vorstellung, bist du fühlst, dass es dir besser geht.

Die Liebe in dir hilft dir.

Und irgendwann fühlst du Erleichterung. Ruhe. Du fühlst dich wieder wohl, mit dir und der Welt im Reinen. Deine Gedanken sind ruhiger. Das besonders Interessante ist: Es juckt dich nicht mehr so doll, wie der andere sich verhält. Natürlich möchtest du liebe- und respektvoll behandelt werden, wie jeder Mensch, und wie es unter emotional reifen Menschen selbstverständlich sein sollte.

Sollte. Doch die Welt ist nicht so. Fast jeder Mensch trägt innere Verletzungen mit sich herum, die er nicht geheilt hat, und dann entsteht emotional unintelligentes Verhalten. Da müssen wir leider durch.

Manchmal kann es schwierig sein, die eigenen Gefühle zu akzeptieren und zu der Liebe durchzudringen, die in dir ist.

Vor allem, wenn sehr schmerzhafte Erfahrungen damit verbunden sind. Oder du das Gefühl hast, einfach nur in negativen Gefühlen zu ertrinken, ohne dass das irgendwohin führt. Das ist nicht Sinn der Sache!

Dann such dir Hilfe! Mit der liebevollen Präsenz eines anderen Menschen wird es sehr viel leichter.

Du kannst dich zum Beispiel im Rahmen eines Coachinggespräches gerne an mich wenden. Ich helfe dir, die Liebe in dir wieder zu fühlen und dich an den Punkt zu bringen, an dem du dich klar und friedlich fühlst und in deinem Handeln wieder frei bist – und nicht Sklave verletzter Gefühle. So dass auch konstruktive Lösungen mit dem anderen wieder möglich sind.

Aber zurück zu Bea und Adrian: Was er zu ihr gesagt hat, sagt nur jemand, der selbst die Liebe gerade nicht fühlt. Der innerlich also selbst ziemlich mies zumute ist.

Was nicht heißt, dass es empfehlenswert ist, so mit seiner Partnerin zu umzugehen!

Doch gleichzeitig kann Bea, wenn sie sich gut um sich selbst gekümmert hat und die Liebe in sich wieder fühlt, tatsächlich mit einem Stück Kuchen zu Adrian gehen. Doch dann tut sie es nicht, um ihn zu besänftigen, und nicht, weil sie ihre Gefühle unterdrückt und sich unterordnet.

Sondern weil sie aus der Größe ihrer Liebe heraus die Not ihres Mannes spürt und darauf liebevoll reagiert.

Das ist energetisch etwas völlig anderes.

Sie kann sich auch entscheiden, einen Spaziergang zu machen, ein Bad zu nehmen oder tanzen zu gehen. Einfach, weil ihr das jetzt Freude macht. Ohne darunter zu leiden, dass Adrian sich für den Fernseher entschieden hat.

Sie ist innerlich frei. Sie handelt mit sich im Einklang, und nicht, weil ihr emotionaler Schmerz sie zu reaktivem Verhalten zwingt.

Und dann, und nur dann, wird der Abend gut.

Hat dir dieser Artikel gefallen? Lass auch deine Freunde wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können und teile ihn bitte in einer passenden Telegram-Gruppe, auf Facebook oder wo du sonst unterwegs bist. Danke!!!

Willst du mehr darüber lernen, wie du glückliche Beziehungen führen kannst?

Hole dir jetzt gratis

„5 Wunderwerkzeuge für die Heilung einer Beziehung“

Zusätzlich erhältst du meinen Newsletter mit weiteren Inspirationen für Beziehungsheilung, Vergebung und Selbstliebe.

Deine Angaben konnten nicht gespeichert werden – bitte probiere es noch einmal.
Deine Anmeldung hat funktioniert.


Super, deine PDF ist in wenigen Minuten in deinem Postfach!

Ich wünsche dir viel Erfolg, und lass mich gerne wissen, was du bewirkt hast!

Kendra Gettel


Bildquellen: Headerbild: Jerzy Górecki auf Pixabay/ Himbeerkuchen: Jutta Zeisset auf Pixabay/ Mann vor Fernseher: Jan Vašek auf Pixabay/ Spaghetti: Salah Jalal auf Pixabay / Traurige Frau: Raphael auf Pixabay/ Frau Sonnenuntergang: Jackson David auf Pixabay/ Kerze: Jill Wellington auf Pixabay

7 Comments

  1. Baerbel

    Danke, fuer das Schreiben : Verletzte Gefuehle….. Gern habe ich es meinem Partner vorgelesen , mit der Absicht , dass wir reflektieren koennen , beide ein Handwerkzeug gebrauchen koennen , wenn noetig und dem Anderen durch Erkennen und Haltung eine grosse Hilfe sind .
    Wie ein Stehaufmaennchen : Ueben , ueben bis es immer haeufiger gelingt und Frieden in uns waechst .
    Danke.

    1. Liebe Baerbel, oh wie spannend, du hast es deinem Partner vorgelesen! Danke fürs Mitteilen! Wie geht der Spruch: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen“ 😉

      Alles Liebe für euch beide!
      Kendra

    1. Ralph

      Vielmehr geht es um eine Enttäuschung aufgrund einer nicht erfüllten Erwartungshaltung (in diesem Fall beidseitig).

      Meine Reaktion in solchen Fällen:
      Interessant, so kann man das also auch sehen – vielen Dank fürs Zeigen. Ich bin im Frieden mit dem, was ist. Heute gibt es keinen Raum für irgendetwas anderes als Freunde und als Dank!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert